Wir Menschen geben ja gerne Tipps. Wir helfen gern, um uns dann gut zu fühlen, sinnvoll und gebraucht. Wenn das, was man empfiehlt, einem anderen Menschen geholfen hat, ihn zu etwas inspiriert hat oder bewegt – dann lehnen wir uns genüsslich zurück und grinsen in uns hinein „Jap, das war ich! Das hab ich ihm empfohlen!“ Und das macht uns glücklich. Ist auch gar nichts verwerflich dran, aber manchmal find ich uns Menschen dann einfach niedlich bis amüsant.
Ich erinner mich dann immer wieder gern an eine Geschichte, die mir mal ein Freund von Freunden erzählt hat. Er sitzt im Rollstuhl und ist im Alltag auf wirklich viel Hilfe angewiesen. Aber wie er meinte, meistens auf sehr viel weniger als man denkt. Und so kommt es wohl häufig vor, dass ihm Menschen zum Beispiel beim Überqueren einer großen Straße helfen wollen, obwohl er das alles ohne Probleme alleine kann. Und was macht dieser tolle, empathische junge Mann? Er lässt sich dann immer rüberschieben. Weil er meinte, dass das die Menschen glücklich macht. Dass sie ihm geholfen haben. Und so gehen beide dann freundlich grinsend ihres Weges und sind fröhlich. Das fand ich so charmant, beeindruckend und herzallerliebst und hat mir damals ein Stück die Augen geöffnet.
Helfen und Tipps geben macht glücklich. Nicht nur der, der einen Tipp bekommt, hat etwas davon, sondern auch der Tippgebende – das gute Gefühl, jemanden weitergebracht zu haben. Und so lass ich mir seitdem noch lieber alle möglichen Tipps geben. Und verteile Tipps nun immer leicht schmunzelnd, weil ich weiß, dass ich das eben auch für mich mache. Dass mich das glücklich macht, wenn jemand sagt „Oh, klingt cool. Kannte ich noch gar nicht! Muss ich auch mal lesen/gucken/hören/probieren/spielen/hinfahren.“
Also, macht euch bereit, hier also eine ungefragte Liste an Tipps, die ich gerade so geben kann. Eine herzerwärmende Serie, neue Lieblingsmusik, ein lustiges Spiel, wohltuende Bücher… – alles, was mich in letzter Zeit begeistert hat. Und wie ihr ja nun wisst: Es macht mich sehr glücklich euch diese Tipps zu geben! Vielleicht kennt ihr ja ein paar Dinge davon noch nicht, nehmt eine Empfehlung für euch mit und seid so begeistert wie ich davon.
Und dann lehne ich mich gedanklich zurück, grinse in mich hinein und denke:
„Jap, das war ich! Das hab ich euch empfohlen!“
Tipp 1: Meine aktuelle Wohlfühl-Serie
Von dieser Serie erzähle ich gerade jedem, der es nicht hören will: Pørni!
Pørni ist eine alleinerziehende Mutter und Sozialarbeiterin in den 40ern, die mit ihren Teenie-Mädels in Oslo lebt und versucht ihr Alltagsleben auf die Reihe zu kriegen. Sie und ihre Geschichten sind so herrlich unperfekt und haben so viel Herz und Humor, dass man Pørni sowie alle anderen Charaktere nur lieben kann. Ich schaue die Serie morgens früh beim Rudern im Keller (da sie nichts für meinen Mann wäre) und ich habe schon diverse Male mitten beim mich Abmühen laut lachen müssen. Große Herzens-Empfehlung! Läuft auf Netflix.
Tipp 2: Radiosender umstellen
Früher, im Leben vor meinen Kindern, da kannte ich mich sehr gut aus mit Musik. War auf vielen Konzerten, hab neue Alben durchgehört, war sehr interessiert und auch offen. Noch immer höre ich natürlich wahnsinnig gern Musik, liebe es neue Lieblingslieder zu entdecken – aber ich hab eben kaum mehr Zeit dafür! Die Playlisten auf Spotify sind allesamt gespickt mit alten Songs, kaum mehr Neues, ich konnte es nicht mehr hören. Darum läuft bei uns Zuhause auch meistens Radio, einfach berieseln lassen, nichts raussuchen müssen, passt. Und irgendwie doch so gar nicht mehr! Ich wollte raus aus meiner immer gleichen Beschallung, die alten Hits, die typischen Radiolieder. Und dann ist es ja manchmal so einfach: Ich habe den Radiosender umgestellt! Ich verrücktes Huhn! Auf einen Sender, dessen Zielgruppe eigentlich viel jünger ist als ich es bin. Ich höre jetzt fluxfm (ich denke aus Berlin). Und ich kann gar nicht zählen, wieviele neue Lieder ich schon entdeckt habe! Jedes Mal, wenn ich denke „Woah, was ist das?!“ schau ich im Handy-Display nach dem Song und speicher ihn mir direkt in meiner Spotify-Playlist „2025“ ab (falls ihr analog hört, muss es Shazam richten). Ich kann nur sagen: Es tut so gut! Und war meine beste simpelste Idee seit langem!
Tipp 3: Musik von Zartmann
Ja, die Mutti ist spät dran, denn ich glaube, „die jungen Leute“ kennen ihn schon sehr lange: Zartmann. Ich habe ihn erst vor etwa drei Monaten entdeckt (auf meinem neuen Radiosender) und ich höre ihn gerade rauf und runter. Was für eine Stimme! Was für schöne Texte! Was für Gute-Laune-Musik! Müsst ihr hören, dazu mit einem Glas Rosé in der Hand tanzen und euch fühlen wie Mitte 20 (bei mir funktioniert’s).
Tipp 4: Raffaello-Eis
Die Alternative zu einem Rosé in der Hand: Raffaello-Eis. Habt ihr das schon mal gegessen? Nicht? Dann tut es! Kommt die Sonne raus, sucht euch mit dem Eis ein lauschiges Plätzchen und gönnt euch 5 Minuten Karibik. Lecker!
Tipp 5: das Spiel „Monopoly Deal“
Mein 8-Jähriger ist süchtig nach dem Kartenspiel! Und ich kann’s verstehen. Nachdem es uns neulich Freunde geschenkt haben und es uns direkt erklären wollten, war ich erst skeptisch: Ich hasse es, neue Spiele zu lernen. Und so sehr es auf den ersten Blick kompliziert schien, so einfach war es dann doch. Und macht so unfassbar viel Spaß. Es ist tatsächlich angelehnt an das klassische Monopoly, aber sehr viel dynamischer, schneller fertig und einfach lustig. Unser neues Urlaubsspiel steht auf jeden Fall!
Tipp 6: Geschenkidee für die Schwiegermutter
Meine Schwiegermutter hatte neulich Geburtstag. Wie jedes Jahr ein Mal. Und wie jedes Jahr standen mein Mann und ich wieder vor der großen Herausforderung, ihr eine nette Aufmerksamkeit schenken zu wollen und keine Idee zu haben. Sie hat alles, möchte gar nichts und Zeit verbringen wir eh viel miteinander. Dieses Jahr habe ich dann doch noch etwas Schönes gefunden, das ihr glaube ich sehr gefallen hat: ein wunderschönes Coffeetablebook, gespickt mit traumhaften Gärten. Ich habe es selbst begeistert durchgeblättert und kann es sehr als Geschenkidee empfehlen.
Tipp 7: Macht Mädelstrips
Egal, ob nach Bottrop oder wie ich neulich nach Ibiza – es geht um die Sache an sich. Plant Dinge mit Freundinnen wie Abendessen, Events oder Trips. Für Freundschaften sind neue Erlebnisse so wichtig, noch dazu tun sie einfach nur gut. Quatschen bis alle Worte verbraucht sind (sind sie eigentlich nie), in Themen tief eintauchen, Erlebnisse verarbeiten, neue schaffen und lachen, lachen, lachen. Oft bin ich vom Alltag platt, die Couch zieht mich abends magisch an, aber überwinde ich den Schweinehund und unternehme dann etwas, gibt es mir immer so viel mehr als ein Abend zuhause. Das Entscheidende dabei: Termine eintragen! Nicht beim Telefonat sagen, dass wir dann demnächst mal etwas ausmachen, sondern direkt festnageln, Termin machen. Und beim Treffen gleich den nächsten festlegen.
Tipp: Bücher fürs Herz
Meine Liste an Büchern, die ich noch dringend lesen will, ist ellenlang. Von Sachbüchern, tollen Romanen bis hin zu Klassikern, die es noch nie in meine Hände geschafft haben. Und dann, dann ist da der Wunsch nach leichter Kost, nach Rom-Coms in Buchformat, nach Büchern, die ich in einer intellektuellen Diskussionsrunde auf jeden Fall verschweigen würde. Und doch sind sie es, die mir gerade ganz viele Abende versüßen. Und darum haben sie es verdient, dass ich zu ihnen stehe und sie mit euch teile (vielleicht ja mal als lange Liste in einem eigenen Newsletter?!). Ich lese gerade die Again-Reihe von Mona Kasten. Die meisten werden sie von Maxton Hall kennen und auch ich bin dadurch auf sie gekommen (im letzten Urlaub war ich gar nicht mit meinem Mann sondern mit James). Ihre Geschichten sind leichtfüßig, romantisch ohne Ende, humorvoll, spicy (aber nicht zuviel) und vor allem: wollen auch nicht mehr. Ich weiß, dass ich damit keine intellektuellen Meisterwerke lese, sondern einfach Bücher mit Herz fürs Herz. Vielleicht also auch für euch etwas für laue Sommerabende, die mit jeder Seite etwas heißer werden.
In diesem Sinne:
Macht euch einen schönen Sommer.
Lasst Empfehlungen da, wenn ihr mir und euch etwas Gutes tun wollt.
Ich bin – wie ihr nun wisst – richtig glücklich, euch meine mitgeteilt zu haben.
Liebste Grüße
Steffi
PS: Wie immer freu ich mich über Herzchen, wenn euch die Tipps gefallen haben. Über Kommentare, eigene Empfehlungen und Gedanken.
Vielen Dank für diese netten Neuigkeiten….der Tip kam von Fredifreudeeierkuchen. Ganz toll!!
Was für ein schöner Gedanke - und total wahr! Ich liebe Tipps geben, wenn ich was (für mich) Neues oder Tolles empfehlen kann. Bisher natürlich unter der unhintetfragten Prämisse, dass ich damit anderen ja was Gutes tue. Dass es mich selbst auch so glücklich macht, wie ein tolles Geschenk zu verschenken hatte ich so auch noch nicht reflektiert. Liebe ich!